Folge #22 – Adventskalender für Tier – süß oder sinnlos?

In der heutigen Folge werfen wir mal einen Blick auf das Thema Adventskalender für Tiere – wenn du wissen möchtest, was dafür und was dagegen spricht – und ob ich das ganze süß oder sinnlos finde, dann bleib unbedingt dran. 

Hello, hello – schön, dass du wieder einschaltest. Heute mal wieder eine Solofolge mit mir 🙂 Und bevor wir jetzt in das Thema Adventskalender starten möchte ich dich noch kurz auf meine kostenlose E-mailserie Achtsam füttern aufmerksam machen – in der bekommst du fünf E-mails, die dir helfen herauszufinden, ob das Futter was du fütterst zu deinem Tier passt. Im Futtertypen-Test erfährst du, wonach du Futter auswählst, mit dem PDF-Guide Gutes Futter erkennen bekommst du eine Anleitung, wie du Etiketten besser lesen kannst, in einer Audio Datei erfährst du, wie dein Tier dir zeigt, ob das Futter passt und mit der Checkliste zum Thema Futterumfeld bekommst du eine Hilfestellung, wie du das Futterumfeld vielleicht noch verbessern kannst.  Alles absolut kostenlos – den Link zur Anmeldung findest du in den Shownotes! 

Aber jetzt zum heutigen Thema – Weihnachten rückt immer näher und überall gibt es Plätzen, Glühwein und die schönen Lichter funkeln wieder überall und die Geschäfte sind voll mit Adventskalendern. 

Und diese gibt es ja nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde, Pferde, Katzen, Kleintiere und sogar für Hühner!

Doch die große Frage ist – Brauchen Tiere das wirklich – oder vermenschlichen wir das ganze einfach nur?

Ich möchte meine Gedanken dazu heute mit euch teilen, wir schauen uns an, was dafür und was dagegen spricht, wie man das Ganze sinnvoll gestalten kann und wo die Grenzen liegen sollten. 

Adventskalender sind längst ein Teil der Haustierindustrie geworden. Es gibt Fertigprodukte und DIY-Kalender mit Futter oder Spielzeug.  Aber hinter dem zugegeben süßen Gedanken – sollten wir uns die Frage stellen: Freut sich das Tier wirklich – oder freuen wir uns über die angebliche Freude einfach am meisten?

Vor ein paar Jahren haben meine Hunde auch mal einen Adventskalender bekommen – das Ergebnis war jedoch ernüchternd – die Hälfte der Leckerchen wurden gar nicht gerne gefressen und sind im Müll gelandet. Die Freude meiner Hündin hielt sich also sehr in Grenzen. Für mich ein herber Schlag, wollte ich meine Freude, ihr etwas Gutes zu tun und sie an dieser wundervollen Tradition teilhaben lassen. Aber rückwirkend betrachtet, habe ich hier viel zu menschlich gedacht. Tiere verstehen keinen Advent und auch keine damit verbundene Tradition – für sie entsteht Freude nicht durch dieses menschliche Konzept, sondern vielmehr durch Situationen, Sinneserfahrungen oder Interaktionen – ganz unabhängig von dem Konzept Weihnachten. 

Ich möchte die Vermenschlichung hier nicht automatisch als schlecht bezeichnen, aber wir sollten uns einfach sehr klar darüber sein, dass es sich hier um eine Vermenschlichung handelt. 

Das Tier weiß nicht, dass es der 1. Dezember ist  und denkt nicht: Oh schön, jetzt bekomme ich täglich ein Geschenk oder eine Leckerei bis zum 24. Dezember. 

Damit möchte ich auch nicht sagen, dass Adventskalender gar keinen Mehrwert für unsere Tiere haben können, nur viel mehr, dass wir das eigentlich mehr für uns machen – und das ist völlig okay, solange es dem Tier nicht schadet. 

Was genau sind Argumente für einen Adventskalender für Tiere?

Man kann den Adventskalender natürlich gut nutzen, um das Tier auch zu beschäftigen -z.B. mit Suchspielen, kleinen Denksportaufgaben oder mit neuem Spielzeug als mentale Stimulation. Anstatt dem Tier nur 24 Leckerchen zu geben, könnte man ja 24 kleine Schnüffelherausforderungen gestalten. 

Man kann den Adventskalender natürlich auch so auslegen um bewusst Zeit mit dem Tier zu verbringen – quasi tägliche Minisessions zur Stärkung der Bindung oder dem Tier bewusst Aufmerksamkeit schenken und Rituale praktizieren, damit auch in dieser hektischen Zeit die Bindung bestehen bleibt

Man kann die Leckereien aus dem Kalender auch auf die Tagesfutterration anrechnen oder den Kalender auch ganz gesund ohne zusätzliches Futter gestalten mit Tricktraining, Streicheln oder kurze Spiele als Türchen

Ein ganz positiver Aspekt ist natürlich, dass Freude für den Halter auch indirekt Freude für das Tier bedeutet, wenn wir mit unserer Geste dem Tier etwas Gutes wollen, entsteht natürlich eine Interaktion – und das wiederum kann sich auch sehr positiv auf das Tier auswirken. 

Gegen einen Adventskalender spricht , dass die Vermenschlichung natürlich auch negative Folgen haben kann und der Kalender eben primär dem Menschen dient und das Tier hier zum Geschenk Objekt wird und die Bedürfnisse unserer Fellnasen schnell übersehen werden, nur um dieses Ritual auszuleben. 

Zu viele Leckerchen können auch ein Gesundheitsrisiko darstellen – und ich möchte an der Stelle auch warnen -denn in Fertigprodukten sind oftmals sehr viel Zucker, Getreide oder auch minderwertige Zutaten enthalten (an der stelle nochmal der Hinweis – um das zu erkennen, meldet euch für meine 5- tägige E-mailserie an – im PDF-Guide Gutes Futter erkennen, erfahrt ihr, wie ihr das erkennen könnt – Link in der Bio) und zurück zu den Kalendern – 24 zusätzliche Snacks können natürlich auch Übergewicht und Magenprobleme fördern, gerade für tiere die ohnehin schon mit Übergewicht zu kämpfen haben eine absolute Katastrophe. 

Täglich neue Überraschungen sind auch nicht für jedes Tier etwas – bei dem ein oder anderen Tier kann das auch Stress anstatt Spass auslösen – bedenke dabei auch, dass einige Tiere sehr sensibel auf neue Gerüche oder Spielzeuge reagieren und das kann dann schnell zur Überforderung führen. Viele Spielzeuge und Leckerchen sind zudem größentechnisch auch gar nicht für jede Fellnase geeignet. 

Am Ende des Tages laufen wir mit einem Adventskalender schnell in die Konsumfalle – weil die Industrie und da was “süßes” fürs Tier verkaufen möchten – aber oft mit sehr geringer Qualität und wir Menschen kaufen, weil wir eben denken, das Tier muss ja auch was bekommen. 

Aber die ehrliche Antwort auf die Frage – ob sich Tiere wirklich über einen Adventskalender freuen – ist – Nein – nicht über den Kalender an sich. 

Sie freuen sich vielleicht über einen schmackhaften Leckerbissen, ein Spiel, Aufmerksamkeit oder über geistige Auslastung.  Wenn all das in einem Kalender sinnvoll verpackt ist -dann ist das klasse – go for it! Wenn nicht- dann ist es eben nur ein Marketingprodukt.

Wenn du unbedingt das Bedürfnis hast, einen tierfreundlichen Adventskalender für deine Fellnase haben zu wollen, dann kommen hier fünf Tipps: 

  1. Sleber machen statt kaufen – mit einem Eierkarton, Klopapierrollen oder kleinen Papiertüten kannst du schnell selbst gestalten und weißt zudem noch was rein drin steckt
  2. Keine 24 Leckerli-Kalorien-Bomben

Verwende 2-3 mal pro Woche Leckereien und nutze für die anderen Türchen Beschäftigungen

Rechne die Leckerchen auf die Tagesfutterration an und gibt diese nicht zusätzlich

  1. Spielideen anstatt Snacks

Macht Mini-Schnüffspiele, 2-Minuten-Trainigns, oder baue neue Geräusche, Gerüche oder Texturen zum erkunden ein oder nutze Streicheleinheiten und Bindungsspiele als Türchen

  1. Achte auf dein Tier

Sei achtsam und beobachte wie das Verdauungssystem auf die Veränderungen reagiert 

beachte auch ob dein Tier Abwechslung gut verknusen kann oder ob Routinen einfach besser funktionieren – Ist dein Tier schnell überfordert? dann passe das Programm unbedingt dem Tempo deiner Fellnase an

  1. Vermeide Stress

z.b. keine lauten Verpackungen – meide Dinge, die verschluckt werden können und mache nicht überraschungszwanghaft jeden Tag irgendwas, wenn du merkst, dass das mehr Stress als wohlbefinden auslöst

Mein Fazit zum Thema Adventskalender – Fertigprodukte sind oft Konsumfallen, die nicht immer zum Vorteil für unsere Fellnasen sind – wenn wir uns aber bewusst Gedanken machen, wie wir in der stressigen Vorweihnachtszeit bewusst und tiergerecht etwas gemeinsam gestalten können, dann spricht nichts dagegen, solange wir das Konzept Weihnachten nicht als Pflichtprogramm auf unsere Tiere übertragen. 

Dein Tier braucht keinen Adventskalender – es braucht uns – Zeit, Liebe, Sicherheit, eine gesunde und bedarfsgerechte Ernährung und eine artgerechte Beschäftigung. 

Und wenn ein Adventskalender dabei hilft – wunderbar! Und wenn nicht, dann ist das auch okay, solange wir dem Tier damit nicht schaden…

Und damit sind wir auch schon am Ende der heutigen Folgen angekommen. 

Was ist denn dein Gedanke zum Thema Adventskalender für Tiere? Hast du schon mal einen gekauft? Wie hat dein Tier darauf reagiert? Schreib es gern in die Kommentare oder schick mir eine Nachricht auf Instagram. 

Jetzt wünsche ich dir und deiner Fellnase eine wundervolle und entspannte Adventszeit und denkt immer daran: Weihnachten hat für uns Menschen eine Bedeutung – Wohlbefinden ist das, was für Mensch und Tier von Bedeutung ist. 

Bis zum nächsten Mal!

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