Wie viele und welche Proteinquellen sind sinnvoll für Hund und Katze? Diese Frage erreicht mich häufig im Rahmen der Futterberatungen. Wenn dich das auch interessiert, dann bleib unbedingt dran, denn heute beantworte ich diese Frage mal im Allgemeinen. Die heutige Folge bezieht sich nur auf Hunde und Katzen – für die reinen Pferdebesitzer unter den Zuhörern ist in dieser Folge nicht so spannend…
Hallo und schön, dass du wieder reinhörst. Proteinquellen – wie viele verschiedene Proteinquellen sind sinnvoll? Bei dieser Frage scheiden sich ja die Geister. Das eine Lager sagt – möglichst viele Proteinquellen sind sinnvoll, um die Abwechslung und die Nährstoffversorgung zu gewährleisten und die Darmgesundheit zu verbessern sowie das Allergierisiko zu reduzieren – andere sagen, mehr als eine Proteinquelle benötigt das Tier nicht und hat eine bessere Verdaulichkeit zur Folge und ist zudem deutlich einfacher.
Doch welches Lager hat jetzt recht? Wenn ich dir jetzt sage beide oder keins, dann hilft dir das bestimmt kein Stück weiter.
Aber so ist es und es stimmt zum einen schon, dass mehrere Proteinquellen zu einer besseren Versorgung beitragen können, aber auch, dass die Verdaulichkeit bei nur einer Proteinquelle besser sein kann.
Das Argument der Abwechslung möchte ich direkt mal entkräften – das ist mir persönlich etwas zu menschlich gedacht. Ein Hund oder eine Katze kommen grundsätzlich geschmacklich auch sehr gut mit einer Proteinquelle aus. Doch ist das wirklich sinnvoll? Manchmal schon. Wenn dein Hund oder deine Katze unter Unverträglichkeiten leidet, dann solltest du auf jeden Fall bei einer Proteinquelle bleiben. Bedarfsgerecht geht an dieser Stelle aber auch mit nur einer Proteinquelle – man muss nur alle anderen Komponenten auf die entsprechende Proteinquelle abstimmen.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Tier im Laufe seines Lebens eine Unverträglichkeit gegen einen Futterbestandteil entwickelt. Oftmals sind es dann Unverträglichkeiten gegen die Proteinquellen – diese sollten dann nicht mehr Bestandteil der Fütterung sein. Bei einer Unverträglichkeit sollte eine sogenannte Ausschlussdiät gemacht werden – diese sollte immer nur eine Proteinquelle beinhalten, die der Hund oder die Katze bisher noch nicht gefressen hat. Und je mehr Proteinquellen der Hund oder die Katze in der Fütterung bereits hatten, umso mehr Proteinquellen fallen dann natürlich als potentielle Proteinquellen für die Ausschlussdiät raus.
Wenn diene Fellnase keinen empfindlichen Magen hat und auch nicht an einer Unverträglichkeit leidet, dann spricht nichts dagegen mehrere Proteinquellen zu wählen. Ich empfehle dann meist 2 -3 verschiedene Proteinquellen zu nutzen. Darunter wenn verträglich und möglich auch immer gerne eine Sorte Fisch.
Wichtig ist an dieser Stelle, dass man die Auswahl mit Bedacht trifft und z.B. keine Proteinquellen verwendet, die grundsätzlich bei Unverträglichkeiten eingesetzt werden, wie z.B. Pferd oder exotische Fleischsorten, wie Känguru, Elch, Kamel oder auch Wild.
Denn wenn du diese bereits in der normalen Fütterung einsetzt, dann stehen diese nicht mehr zur Verfügung für den Fall, dass deine Fellnase mal eine Unverträglichkeit entwickelt. Diese Fleischsorten sind grundsätzlich sehr bekömmlich – aber auch oft schnell ausverkauft – was dann bei Hunde- und Katzenbesitzer die ein Tier mit Unverträglichkeiten haben zu einem wirklichen Problem führen kann. Denn die können nicht einfach auf eine andere Proteinquelle ausweichen.
Alleine aus diesem Grund sollte man zunächst auf die gängigen Proteinquellen setzen und ggf. Rind und Huhn mit einer Sorte Fisch kombinieren, die der Fellnase verschiedene Aminosäuren liefert und die am Markt gut zu bekommen sind, natürlich vorausgesetzt, dass deine Fellnase diese Sorten gut verträgt.
Und was macht man, wenn der Hund von klein auf schon so eine besondere Proteinquelle bekommen hat?
Das sollte auf jeden Fall hinterfragt werden – denn wenn das Muttertier bereits aufgrund einer Unverträglichkeit das Futter bekommen hat, dann könnte der Welpe natürlich auch potentiell zu Unverträglichkeiten neigen. In so einem Fall sollte abgewägt werden, ob es ggf. sinnvoll ist, diese Proteinquelle beizubehalten und dafür eine andere Proteinquelle als potentielle Reserve zu behalten. Das würde ich jedoch von der jeweiligen Situation und der Dauer und der Art der bisherigen Fütterung abhängig machen.
Alles in allem kann man sagen es gibt sowohl Hunde für die es besser ist nur eine Proteinquelle einzusetzen, bei einem gesunden Hund ohne Unverträglichkeiten ist der Einsatz mehrerer Proteinquellen aber durchaus legitim und kann neben der Abwechslung im Napf auch für eine gute Versorgung von Aminosäuren führen. Man sollte es jedoch nicht übertreiben und bei 2-3 Proteinquellen bleiben, da es nicht selten vorkommt, dass ein Hund oder eine Katze im Laufe Ihres Lebens eine Unverträglichkeit entwickeln.
Nach Möglichkeit sollte man die besonders verträglichen Proteinquellen wie Pferd, Känguru, Elch, Kamel, Wild oder weitere Exoten nur dann füttern, wenn wirklich eine Unverträglichkeit vorliegt – da diese Sorten schnell ausverkauft sind und den Tieren vorbehalten bleiben sollten, die diese wirklich aus gesundheitlichen Gründen benötigen.
Wenn du bei der Auswahl der richtigen Proteinquellen Hilfe benötigst oder deine Fellnase unter einer Unverträglichkeit leidet, dann melde dich gern bei mir oder bei einem Futterberater deines Vertrauens.
Mit einer individuellen Futterberatung kann das Futter passend auf die Bedürfnisse deiner Fellnase zugeschnitten werden – und du bekommst einen fitten und gesunden Partner, der lange an deiner Seite bleibt.
Neben Protein gehören übrigens auch weitere andere Nährstoffquellen in eine ausgewogene Ration. Zu viel Protein kann deiner Fellnase nämlich sogar schaden. Aber dazu erzähle ich dir ein anderes Mal etwas mehr.
Alle Infos zu einer Futterberatung findest du auf meiner Homepage unter futterplanschmiede.de.
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